Kürzlich habe ich erfahren, dass jemand gestorben ist, den ich kannte und mochte. Es kam total überraschend und es hat mich tief getroffen, auch wenn wir nicht super eng miteinander waren.
In meiner Traurigkeit, für die ich mir Raum gegeben habe, habe ich diese Nachricht auf einer anderen Ebene als Chance gesehen, unser Sein auf dieser Erde noch mal tiefer zu verstehen. Denn mir ist dadurch noch mal so Vieles bewusst geworden.
Vor allem das: Unser Leben ist ebenfalls kurz und wir wissen nie, wann es zu Ende ist.
Jeder gemeinsame Tag ist ein Geschenk
Ich spreche bzw. schreibe häufiger davon, dass das Leben unserer Hunde kurz und kostbar ist.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hundes liegt in Deutschland bei 12,5 Jahren.
Pepe und Lola sind beide schon 15. Sie leben also schon 2,5 Jahre länger, als die Statistik es sagt. Ich bin für jeden einzelnen Tag mit ihnen unendlich dankbar.
Zazou ist 6. Statistisch gesehen hat sie also noch 6,5 Jahre vor sich. Doch wer weiß – vielleicht lebt auch sie länger. Oder kürzer. Wir wissen es nicht und ich glaube, dass das ein großes Geschenk ist, dass wir es eben nicht wissen, wie viel Zeit uns noch zusammen bleibt.
Es erinnert uns daran, jeden Tag so zu nutzen, dass es unserer Vision zuträglich ist.
Es erinnert uns daran, für jeden weiteren Tag dankbar zu sein.
Es erinnert uns daran, uns jeden Tag auf das zu besinnen, was wirklich im Leben zählt und was wirklich wichtig ist. Und genau dafür loszugehen.
Unsere Hunde machen es uns vor. Sie leben immer im hier und jetzt. Und sie sind immer echt.
Am Ende nichts zu bereuen
Und genau das gleiche gilt auch für uns selber. Auch wir wissen nicht, wann es vorbei ist. Und auch das ist gut.
Wir dürfen uns die gleichen Fragen stellen, die uns im Zusammenleben mit unseren Hunden wichtig sind.
Wie möchte ich leben?
Welcher Mensch möchte ich sein?
Wie soll sich mein Leben anfühlen (denn ja, das Leben ist ein Gefühl)?
Es gibt Erhebungen dazu, was Sterbende am meisten bereuen am Ende ihres Lebens.
Einer dieser Punkte davon ist: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“ Mit anderen Worten: Follow your dreams.
Außerdem wird häufig gesagt, dass die Menschen es bedauern, ihre sozialen Beziehungen (also insbesondere Familie (da gehören unsere Hunde ja auch mit zu) und Freunde) vernachlässigt haben und sie nicht intensiver gelebt haben. Anders gesagt: Besinne dich auf die Liebe. Liebe ist die Antwort.
Es geht im Leben um Authentizität und Liebe. Ich bin fest davon überzeugt, das sind die tiefsten Antriebsfedern unseres Seins.
Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter
Es gibt ja diesen Spruch: Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter. Nun, ich denke, das ist nicht immer so möglich. Und gleichzeitig sehe ich diesen Spruch als Einladung, mich jeden Tag darauf zu besinnen, dass es der letzte sein könnte.
Dieser Gedanke kann Angst machen, ja. Und auch mich erfüllt er nicht mit Freude, denn ich liebe dieses Leben und möchte noch eine ganze Weile auf dieser Erde bleiben.
Dieser Gedanke kann aber auch befreiend sein und uns die Kraft geben, den Mut in uns ein bisschen lauter drehen, das Leben zu leben, welches uns wirklich erfüllt und glücklich macht. Im Zusammensein mit unseren Hunden, aber auch in allen anderen Bereichen unseres Lebens. Denn dafür sind wir hier. Wirklich zu leben und wahrhaftig wir selbst zu sein.
Mach’s gut T., ich denk an dich.
Ich hoffe, es geht dir gut da, wo du jetzt bist.

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