Der Weg ist das Ziel, oder nicht?
Der Weg ist das Ziel, oder nicht?

Der Weg ist das Ziel, oder nicht?

Jeder hat ihn wohl schon einmal gehört, eben diesen Spruch: Der Weg ist das Ziel.
Mir ist dieses Zitat gestern mal wieder bei einer Internet Recherche begegnet und es hat sich irgendwie in meinen Gehirnwindungen festgesetzt, so dass ich mich damit etwas beschäftigt habe. Dies war dann der Anstoß zu diesem Artikel und hier nehme ich dich mit zu meinen Gedanken diesbezüglich und meiner ganz persönlichen Antwort auf die Frage:
Der Weg ist das Ziel, oder nicht?

Der Weg ist das Ziel…

Dieses Zitat stammt (angeblich) von Konfuzius und soll uns daran erinnern, dass eben der Weg zu unserem Ziel und die Erfahrungen, die wir darauf machen, ebenfalls wichtig und wertvoll sind und nicht nur das Erreichen des Zieles an sich.
Es soll uns ermutigen, diese Reise zu genießen und im Moment zu sein.
Der Weg (also das Unterwegs sein) ist genau so viel wert wie das Ziel (also das Ankommen).

…oder doch nicht?

Ich persönlich gehe völlig konform damit, die Reise an sich zu schätzen und ihr eine Bedeutung zuzumessen, denn unsere Reise prägt uns und wir entwickeln uns im Laufe dieser ja immer weiter. Insofern sage ich: Ja, das Unterwegs sein ist definitiv ein wichtiger Aspekt.
Aber eben nur ein Aspekt, denn mal ganz ehrlich, ich will doch nicht für immer und ewig unterwegs sein, sondern auch irgendwann mal ankommen. Mit anderen Worten: Ich will das Ziel auch erreichen. Punkt. Das Ziel ist das Ziel, aber nicht der Weg.
Wir dürfen den Weg dahin total genießen und auch als Teil der Reise sehen, aber eben nur als einen Teil der Reise. Wir dürfen unterwegs sein und das genießen und wir dürfen das Ziel erreichen und das ebenfalls genießen. Denn sonst wäre es ja nicht unser Ziel, wenn wir es nicht auch erreichen wollten.

Manche Wege sind länger

Auf der anderen Seite gibt es eben Dinge in unserem Leben, die hören nicht auf, die erreichen wir nicht und dann sind sie „fertig“ (und das ist gut so). Zwei Beispiele:

Deine eigene persönliche Entwicklung.
Persönliche Entwicklung ist eine Lebensaufgabe, die in diesem Leben erst endet, wenn wir den letzten Atemzug nehmen.
Und das ist okay und sogar wunderschön, denn diese Erkenntnis erinnert uns daran, dass Entwicklung immer mögich ist. Entwicklung ist eine Entscheidung, die wir in jeder Phase unseres Lebens und in jedem Alter treffen können. Sie ist immer möglich.
Ich finde es ganz zauberhaft, dass persönliche Entwicklung nie endet, denn das bedeutet, dass wir immer mehr der Mensch werden, der wir wirklich sind. Und genau darum geht es im Leben…

Die Beziehung zwischen dir und deinem Hund.
Eure Verbindung ist ebenfalls etwas, das nie „fertig“ ist, denn mit allem, was du tust (und auch nicht tust), beeinflusst du eure Beziehung – sei es in die eine oder in die andere Richtung hin zu einer besseren oder einer schlechteren Beziehung.
Und auch das ist doch prima, denn wenn ein Tag mal nicht so gelaufen ist, wie wir uns das gedacht hatten, na, glücklicherweise ist der irgendwann zu Ende und am nächsten Tag haben wir eine neue Chance, die Beziehung zu unserem Hund in genau die Richtung zu lenken, die wir uns wünschen. Hin zu mehr Verbindung, Liebe, Freude und Vertrauen. Und am nächsten Tag wieder. Beautiful, oder?

Der Unterschied zwischen Ziel und Vision

Ich verwende den Begriff Ziel für mich selber tatsächlich gar nicht mehr, denn er ist in meiner Definition nicht mit Emotionen verknüpft. Ein Ziel ist für mich etwas sehr Unemotionales, wenn auch messbar und spezifisch.
Ein Ziel entspringt dem Kopf und ist ggf. auch von unserem Umfeld mit geprägt. Vielleicht setzen wir uns ein Ziel, weil wir meinen, dass „das so gehört“ bzw. „das macht man ja so“. Ich glaube, Heiraten – Kinder krigen – Haus bauen ist so ein Klassiker. (Ich meine das in keiner Weise abwertend und das soll überhaupt nicht bedeuten, dass das nicht der richtige Lebensplan für einen Menschen sein kann). Ich glaube aber, dass viele Menschen dieses Ziel ungefiltert übernehmen, ohne eben zu hinterfragen, ob es das ist, was sie wirklich wollen oder ob sie meinen, dass sie es wollen, weil es uns die Gesellschaft, die Eltern, die Freunde oder wer auch immer vorgaukelt, dass es nur so geht.

Eine Vision hingegen löst Gefühle in mir aus. Ich verknüpfe ein starkes Gefühl oder verschiedene Gefühle mit dem Erreichen meiner Vision. (Und ja, auch wenn wir von Vision statt von Ziel sprechen, hat der Weg dorthin absolut seine eigene Bedeutung. ;-))Das bedeutet im Umkehrschluss, dass eine Vision aus dem Herzen kommt und im Herzen finden wir unsere wahren Wünsche und Träume, die wirklich unsere eigenen sind. Hier passiert die Magie.

Ein Beispiel aus meinem Leben:
Ich habe mir bereits im ersten Jahr meiner Tanzlehrer-Ausbildung das Ziel gesetzt, irgendwann eine eigene Tanzschule zu haben.
Zwölf Jahre später habe ich meine eigene Tanzschule gegründet, die sogar so hieß wie ich: Tanzschule Anna Nagel. Also: Ziel offensichtlich erreicht.
Aber: Die tiefe Erfüllung und die absolute Zufriedenheit, die ich mir dadurch erhofft hatte, ja erwartet habe – ist ausgeblieben.
Ich hatte mein Ziel erreicht, aber ich habe nichts gefühlt dabei (nichts ist natürlich übertrieben, aber sagen wir mal: nicht das und vor allem auch nicht in der Intensität, was ich mir erhofft hatte, zu fühlen). Die Tanzschule hat mich auf alle Fälle bei weitem nicht in dem Maß glücklich gemacht, wie ich es mir gewünscht habe (obwohl es Aspekte daran gab, die mich tatsächlich sehr erfüllt haben, wie z.B. ein eigenes Unterrichtskonzept zu erstellen und meinen Unterricht kontinuierlich zu verbessern, in dem Sinne, dass es für die Menschen immer leichter wird, zu lernen).

Nun mit meinem jetzigen Business ist das ganz anders. Ich liebe das, was hinter Dreamteamz steht – nämlich mein Herzenswunsch, dazu beizutragen, dass Menschen eine tiefere Mensch-Hund-Beziehung leben und (ihre) Hunde besser verstehen.
So sehr, dass ich direkt emotional werde, so dass mir Tränen in die Augen steigen, wenn ich vor meinem inneren Auge sehe, wie viele glückliche Hunde und Menschen es mehr auf der Welt durch meine Arbeit geben wird. Wie viel mehr Verbundenheit, wie viel mehr Verständnis, wie viel mehr authentische Hunde und Menschen. Wow. Diese Vorstellung hat für mich so viel Kraft, dass ich so sehr fühle: Das ist es, weshalb ich hier auf dieser Erde bin.

Die Tanzschule war also ein Ziel für mich und das, was hinter Dreamteamz steht ist eine Vision.

Fazit

Ich bin der Meinung, dass der Weg nicht das Ziel ist, sondern das Ziel ist das Ziel.
Gleichzeitig dürfen wir dem Weg selbst die Beachtung schenken, die er verdient hat und selbigen voll und ganz genießen, denn er ist ebenfalls wichtig und Teil der Reise.

Außerdem plädiere ich ganz stark dafür, dass wir uns eine Vision als Kompass suchen, wo es in unserem Leben hingehen soll.
Wenn wir eine kraftvolle Vision vor Augen haben, die bereits die schönsten und freundvollsten Gefühle in uns auslöst, wenn wir nur daran denken – dann wissen wir genau, weshalb wir darauf zusteuern wollen.
Und genau das wird uns den entsprechenden Weg gehen lassen, selbst wenn uns mal Steine in den Weg gelegt werden und es ab und an holprig wird.
Denn wir wissen ganz genau, dass es sich lohnt, dem Weg unseres Herzens zu folgen.

Wie siehst du das – ist der Weg das Ziel oder nicht?

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