Diese 5 Dinge killen den Trainingserfolg mit deinem Hund – und wie du sie vermeidest
Diese 5 Dinge killen den Trainingserfolg mit deinem Hund – und wie du sie vermeidest

Diese 5 Dinge killen den Trainingserfolg mit deinem Hund – und wie du sie vermeidest

Wenn das Training mit deinem Hund nicht so funktioniert, wie du es dir wünschst, liegt es oft nicht an dem, was du trainierst (ggf. wie du trainierst, aber das ist ein anderes Thema) bzw. an deinem Hund – sondern an etwas ganz anderem.
Und diese Dinge liegen in dir. Das können zu hohe Erwartungen sein (sowohl an dich selbst und an deinen Hund), Schubladen-Denken oder auch der Wunsch, dass bitte einfach jetzt sofort alles besser wird.
Aber so funktioniert echte Veränderung nicht. (Leider. I know.)

Wenn du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten – schau mal hier: Diese fünf Punkte sabotieren euren Erfolg viel mehr, als du denkst. Und wenn du sie angehst, verspreche ich dir, werdet ihr gemeinsam leichter wachsen können.

Vielleicht kannst du dann sogar euren ganz eigenen Weg, der eben seine Zeit braucht, als Geschenk annehmen – auch wenn dein Hund nicht in einer Woche „perfekt“ ist.

1. Deine Erwartungen: Du erwartest etwas, das dein Hund noch gar nicht leisten kann.

Dein Hund soll an lockerer Leine laufen, entspannt in Begegnungen bleiben und sofort hören, wenn du rufst?
Schön. Aber kann er das überhaupt schon – realistisch betrachtet?
Viele Hunde scheitern an dem, was ihr Mensch von ihnen verlangt, da sie es noch gar nicht leisten können. Und nicht etwa, weil sie nicht „wollen“.
Und ihre Menschen scheitern an einem inneren Bild, das mit der Realität wenig zu tun hat.

➡ Gib deinem Hund Zeit zu lernen. Und dir auch.
Du darfst deinen Hund immer wieder – täglich und auch in einzelnen Situationen immer wieder neu – an der Stelle abholen, an der dein Hund gerade steht.
Und nicht, wo du ihn gerade haben möchtest, denn wenn das nicht der Realität entspricht, bringt euch das keinen Schritt weiter. Ganz im Gegenteil: Es erzeugt nur Frust, Wut oder Traurigkeit bei dir und Überforderung bei deinem Hund.
Sei sanft zu euch. Und realistisch.

💜 Du darfst loslassen, wie es sein müsste – und anfangen, zu sehen, was tatsächlich ist.

2. Ungeduld: Du siehst eure Fortschritte, aber es dauert dir zu lange.

Ich weiß, du wünschst dir so sehr, dass es endlich klappt.
Dass dein Hund entspannter wird. Dass du dich sicherer fühlst. Dass dieses eine Thema endlich aufhört, euch so viel Kraft zu rauben.

Aber: Entwicklung ist kein Sprint.
Sie ist kein “Ich mache das jetzt eine Woche – und dann läuft’s.”
Entwicklung ist ein Weg – eine gemeinsame Reise.

➡ Es darf dauern. Und du darfst dir und euch vertrauen, dass ihr ankommt.
Veränderung ist ein Prozess. Ein Weg mit Umwegen, Pausen und manchmal auch Rückschritten.
Du darfst dir erlauben, diesen Weg zu gehen – in deinem Tempo und vor allem auch in dem Tempo deines Hundes, in eurem Tempo.
Und du darfst darauf vertrauen, dass jeder kleine Schritt zählt. Auch die, die nach außen vielleicht kaum sichtbar sind.

💜 Euer Tempo ist genau richtig – wenn du aufhörst, euch ständig zu hetzen.

3. Vergleiche: Du misst euch an anderen Mensch-Hund-Teams.

Andere schaffen das doch auch. Andere haben keine Probleme mit ihrem Hund. Andere kriegen es hin.
Du aber nicht. Du hast das Gefühl, dass du die Einzige bist, die es einfach nicht hin bekommt mit ihrem Hund.

Aber weißt du was?
Andere haben auch ihre Themen. Ihre Geschichte. Ihren Weg.
Oft weißt du einfach nicht, wie der ausgesehen hat. Oft weißt du gar nicht, wie dieses Mensch-Hund-Team dahin gekommen ist, wo sie nun sind (vielleicht mit fiesen Trainingsmethoden, die du aber zu Recht ablehnst). Du weißt nicht, welche Zweifel, Hürden und Rückschläge sie erlebt haben oder wie lange es gedauert hat, dort zu sein, wo sie jetzt sind.
Und vor allem: Du weißt auch gar nicht, ob und welche Probleme sie überhaupt hatten. Du kennst ihren Weg nicht. Du kennst ihre Ziele im gemeinsamen Zusammenleben gar nicht. Und das brauchst du auch nicht, denn es für euch nicht wichtig. Vielleicht passen ihre Ziele gar nicht zu deinen.

➡ Euer Weg ist einzigartig. Eure Geschichte ist individuell. Und genau das ist eure Stärke.
Schau zu euch und zu euren Erfolgen. Seid ihr beispielsweise ein harmonischeres Team als vielleicht noch vor einer Woche und wenn es nur ein kleines bisschen ist? Wie schön – feiere das und freu dich darüber.
Wenn du aufhörst, dich zu vergleichen, kannst du anfangen, euch wirklich zu sehen.
Und dann erkennst du auch, was ihr schon alles geschafft habt.

💜 Verbindung zu euch selbst statt Vergleich. Vertrauen in euch statt Druck. Gemeinsam statt perfekt.

4. Schubladen-Denken: Du steckst deinen Hund in Schubladen, die euch nicht dienen.

Es passiert so schnell, dass wir unsere Hunde in Schubladen stecken, in dem Glauben, dass wir es ihnen damit leichter machen und sie besser verstehen.
Doch so oft ist das Gegenteil der Fall.
„Der kommt aus dem Tierschutzhund. Der hat halt eine schlechte Vergangenheit gehabt – da kann man nichts machen.“
„So ist die Rasse xy eben – die sind eben so.“
„Sie ist ein Angsthund. Das bleibt halt so.“
Solche Sätze höre ich immer wieder – aber sie helfen niemandem. Vor allem nicht dir und insbesondere nicht deinem Hund.
Was passiert nämlich? Du begrenzt die Entwicklung deines Hundes. Und zwar oft massiv. Du deckelst Potenziale und Möglichkeiten allein nur durch deine Glaubenssätze.

➡ Dein Hund ist kein Label. Er ist ein Individuum, das immer in der Lage ist, sich weiter zu entwickeln und zu lernen. Ich sage wirklich immer: Auch, wenn er schon älter ist. Auch, wenn er eine schlechte Vergangenheit hatte. Auch, wenn er vor allem und jedem Angst hatte, als er zu dir gekommen ist. Auch, wenn er Rasse xy oder Straßenhund aus z ist.
Die Vergangenheit deines Hundes definiert nicht eure Zukunft (auch wenn sie definitiv Auswirkungen hat). Schau an, wo ihr gerade steht (Gegenwart) und gestalte eure Zukunft – jenseits von irgendwelchen Schubladen.

💜 Ihr beide habt jede Chance verdient. Gib sie euch.

5. Die schnelle Lösung: Du suchst den Zauberknopf, der alles und das am besten sofort ändert.

„Ich wünschte, es gäbe einen Knopf, den ich drücken kann – und dann ist das Verhalten meines Hundes endlich anders.“ Das hat neulich eine meiner Kundinnen gesagt.
Und ich kann das so nachfühlen, dass sie sich solch einen Zauberknopf wünscht. Ich glaube ehrlich gesagt, alle Hundemenschen wünschen ihn sich insgeheim. Denn dieser Wunsch – nach sofortiger Veränderung, nach einem schnellen Ausweg – ist menschlich. Und ja, er ist absolut verständlich, denn viele Menschen leben schon lange mit ihren Hunden in ständigem Stress und in ständiger Überforderung.
Wir alle kennen diese Momente, in denen wir am liebsten irgendwas drücken würden, damit es endlich leichter wird.
Die schlechte Nachricht ist: Es gibt ihn nicht, diesen Knopf. Verbindung hat keinen Knopf. Beziehung ist kein Trick. Bindung braucht Zeit. Echte Entwicklung ebenso.

Die gute Nachricht: Du brauchst ihn nicht.
Veränderung beginnt nicht beim Hund – sondern bei dir. Denn du hast bereits alles in dir, was es braucht.
Wenn du beginnst, wirklich hinzuschauen, wirklich zu fühlen, wirklich zu verstehen – dann beginnt Veränderung. Echt. Nachhaltig. Und wunderschön.

➡ Wenn du bereit bist, tiefer zu gehen – statt höher zu springen, lieber zu fühlen – statt lauter zu fordern, mehr zu verstehen – statt schneller zu reagieren …
… dann beginnt eure gemeinsame Entwicklung.
Und die passiert eben nicht von heute auf morgen – aber sie ist echt, heilend und verbindend.

💜 Verbindung ist kein Knopf. Aber sie ist der Schlüssel – wenn du ihn dir erlaubst zu benutzen und euch die Zeit dafür gibst.

Der erste Schritt zählt

Diese fünf Punkte begegnen mir in meiner Arbeit immer wieder – und vielleicht hast du dich in dem einen oder anderen wiedererkannt. Das ist okay. Denn der erste Schritt in echte Veränderung ist immer: Erkennen. Spüren. Annehmen.

Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht alles wissen. Du darfst einfach anfangen – ehrlich, liebevoll, mit dem Herzen voran.

Denn genau so entsteht Entwicklung.
Genau so entsteht Verbindung.
So beginnt echte und nachhaltige Veränderung.
Und genau so wachst ihr als Team über euch hinaus.

Dann seid ihr: Two Hearts. One Spirit.

Ein Kommentar

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