Mein Herz wusste es
Mein Herz wusste es

Mein Herz wusste es

Heute ist einer dieser Tage, die schwerer sind als die anderen.
Es hat mich heute wie aus dem Nichts getroffen: Dieses Jahr jährt sich der Tod meiner ersten Hündin Zoe zum 15. Mal.

15 Jahre ohne sie. 15 Jahre fehlt sie nun schon.

15 Jahre. Das sind mehr Jahre, als wir zusammen waren. Sie ist 14 geworden.

Als ich sie das erste Mal gesehen habe, da war sie noch so winzig klein. Sie sah mehr wie ein Baby-Meerschweinchen aus als wie ein Hundebaby. Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment.

Sie hat mit ihren Geschwistern auf einem großen Daunenkissen gelegen und ich wusste, dass heute endlich mein größter Wunsch – mein eigener Hund – in Erfüllung gehen sollte.
Ich durfte mir einen dieser winzigen Foxterrier Welpen aussuchen und er würde dann bei uns einziehen, wenn er alt genug ist. Dementsprechend war ich sehr aufgeregt und voller Vorfreude und Neugier, wer dieses kleine Wesen wohl sein würde.

Ich wusste, es gibt einen kleinen Rüden in dem Wurf und der Rest waren alles Mädchen.

Wir sind also die Treppe hoch gestiegen und sind in die obere Etage gelangt. Ich, meine Tante und ihre beste Freundin (ihr gehörte die Mama der Welpen).
Ich kannte diesen Ort gut, denn ich war schon oft hier gewesen. Ich habe es immer hier geliebt mit ihr und ihrem Mann und den vorhandenen Hunden.

Ich habe mich heimisch gefühlt, vertraut und geborgen. Hier war der Geburtsort meines ersten eigenen Hundes.

Der Boden war voller Flokatis und Schaffelle, also ganz weich und flauschig. In den Vitrinen und Vitrinchen waren Kristalle und der selbst geschmiedete Schmuck, für den ich aber kein Auge in diesem Moment hatte.

Wir sind um die Ecke gegangen und in das Zimmer mit der Wurfkiste. Da war sie nun, die Mamahündin mit ihren Babys. Die Babys auf diesem großen, weichen, weißen Kissen.

Ich bin langsam hingegangen, die Augen fest auf den Welpen. Ich wusste, dass dieser Moment mein Leben für immer verändern würde – wie sehr konnte ich damals aber noch nicht ahnen. Nicht im aller entferntesten.

Als ich angekommen bin, habe ich auf die winzigen, wuseligen, niedlichen Hündchen geschaut und habe nach einem kurzen Moment der inneren Stille – ohne zu denken und ohne zu überlegen und ohne zu zögern – auf eins der Hundebabys gezeigt: „Und das ist mein Hund.“

Das war so klar und so sicher wie das Amen in der Kirche. Daran gab es einfach nichts zu rütteln. Es war einfach so. Unverrückbar. Unverhandelbar. Ich habe es tief in mir gespürt: Das ist mein Hund.

Ich weiß noch, wie meine Tante und ihre Freundin angefangen haben, mit mir zu reden und mir die Welpen einzeln zu zeigen und ob es nicht vielleicht doch ein anderer ist. Ja, alles gut – natürlich sind alle süß und jeder ist hübsch und entzückend.

Aber nein. Das ist mein Hund. Und sie heißt Zoe.

Das war einer der wichtigsten und schönsten und Lebens-bestimmendsten Augenblicke meines ganzen Lebens. Ich war damals 15 Jahre alt. Wenn ich jetzt zurück blicke nach all den vielen Jahren mit ihr und jetzt auch schon ohne sie. Wow…

Was hat diese so besondere Seele mir alles geschenkt. Sie war ein Geschenk. Sie ist ein Geschenk.

Wir waren füreinander bestimmt. Mein Herz wusste es. Vom ersten Moment an. Bis in alle Ewigkeit. Sie ist mein Seelenhund.

Wie habt ihr euch kennengelernt?
Hast du schon mal einen Hund verloren?
Wenn du möchtest, teil so gern deine Geschichte mit mir – im Kommentar oder privat in mein Postfach an anna@anna-nagel.com.

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