Hunde – Der beste Freund des Menschen
Hunde – Der beste Freund des Menschen

Hunde – Der beste Freund des Menschen

Unsere Hunde schenken uns ihre ganze Liebe, jeden einzelnen Tag und ohne Wenn und Aber. Sie stellen keine Bedingungen, erwarten nichts, außer bei uns zu sein. Mit uns zu sein. Und doch gehen wir oft so selbstverständlich damit um, dass sie uns einfach lieben – egal, wie wir sind.
Doch was wäre, wenn wir einmal den Blick drehen? Wenn wir uns ehrlich fragen: Sind wir eigentlich auch der beste Freund unseres Hundes?

Bedingungslose Liebe

Wenn uns unsere Hunde eins lehren können, dann ist es das: Bedingungslose Liebe.
Sie lieben uns immer, egal, ob wir gut gelaunt sind oder schlecht gelaunt. Egal, ob wir uns zurecht gemacht haben oder gerade zerknittert aus dem Bett kommen. Egal, ob wir viel Geld haben oder wenig. Egal, ob wir gerade fröhlich oder traurig sind. Sie lieben uns immer. Tatsächlich bedingungslos.
Und sogar: Egal, ob wir liebevoll mit ihnen umgehen oder nicht. Ja, selbst, wenn wir richtig doof zu ihnen sind, lieben sie uns dennoch immer noch. Sie lieben uns einfach. Ist das nicht wunderschön?
Ich persönlich finde das wirklich erstaunlich, dass sich eine andere Spezies uns so sehr anvertraut und mit uns eine so starke Verbindung eingeht. Das ist es meiner Meinung nach, dieses unsichtbare Band. Für mich ist diese bewusste Erkenntnis wie ein kleines Wunder.

Ein Wunder der Verbindung

Es gibt dieses Zitat von Josh Billings „Der Hund ist das einzige Wesen auf Erden, das dich mehr liebt, als sich selbst.“
Und ich finde, er hat durchaus Recht damit. Ein Wesen, das ein anderes Wesen so sehr liebt, selbst, wenn es schlecht behandelt wird – unglaublich.
Jetzt werden viele vielleicht sagen, naja, in Deutschland werden die allermeisten Hunde ja gut behandelt. Die haben doch ein tolles Leben. Denen geht es nicht schlecht.
Jaein, würde ich sagen. Es gibt mit Sicherheit viele Hunde, auf die das zutrifft (zumindest wünsche ich ihnen das von ganzem Herzen).
Und es gibt aber meines Erachtens vermutlich genau so viele Hunde, auf die das eben nicht zutrifft. Selbstverständlich kommt es hier auch ein Stück weit darauf an, wie man „schlecht gehen“ in diesem Kontext definiert. Wenn schlecht gehen bedeutet, dass sie bspw. geschlagen werden und nichts zu essen bekommen – nun, dann wünsche ich mir, dass es keinen einzigen Hund gibt, dem es tatsächlich so schlecht geht. Ich fasse diesen Begriff aber deutlich weiter.

Behandelst du deinen Hund schlecht?

Menschen, die sagen, sie lieben ihren Hund, meinen das mit Sicherheit auch so. Und gleichzeitig dürfen den Worten auch Taten folgen. Jeder Mensch wünscht sich eine tiefe Verbindung und starke Bindung zu seinem Hund. Ja, dann dürfen wir uns aber auch entsprechend verhalten und entsprechend mit unserem Hund umgehen. Wir können nicht immer nur alles erwarten und selber nichts tun. Freundschaft ist keine Einbahnstraße.
Und es geht hier nicht darum, perfekt zu sein und alles richtig zu machen. Wir sind schließlich auch nur Menschen. Es geht aber darum, sein Herz zu öffnen und wieder mehr auf sein Gefühl zu hören. Was kann „schlecht gehen“ in einer weiter gefassten Definition bedeuten?

Wenn ein Hund ein Leben lebt, in dem …

  • … seine Bedürfnisse nicht geachtet werden und immer wieder missachtet werden.
  • … er alles nur mit Erlaubnis seines Menschen tun darf.
  • … keinerlei Wert auf sein Wohlbefinden gelegt wird.
  • … er und sein Verhalten repariert und unterdrückt werden soll, damit er funktioniert.
  • normale hündische Ausdrucksformen und Verhaltensweisen als falsch angesehen werden und dementsprechend damit umgegangen wird.
  • … sein Mensch immer noch an die Alphatherie glaubt und meint, er müsse der Rudelführer sein.
  • … ständig korrigiert wird und unter Druck gesetzt wird.
  • … der Mensch an die vielen, vielen immer noch viel zu verbreiteten und ach so falschen Mythen in der Hundewelt, die so sehr dazu beitragen, dass wir unsere Hunde keinen Deut besser verstehen, geschweige denn, dass sie ein schönes und glückliches Leben mit uns haben können, glaubt und danach handelt.
  • … davon ausgegangen wird, dass er nicht nur das Zuhause übernimmt, sondern direkt gleich die Weltherrschaft an sich reißt, wenn er etwas Unerwünschtes macht.
  • er dafür missachtet wird, wie er ist und wer er ist.

Das ist für mich ein Leben, in dem der Hund schlecht behandelt wird.
Und dann sieht die „Statistik“ vermutlich auf einmal ganz anders aus, denn all diese Dinge sehe und höre ich immer noch zu Hauf. Und das macht mich unsagbar traurig.

Hilfe in der Not

Nicht falsch verstehen: Ich glaube schon, dass die allermeisten Menschen sich zutiefst wünschen, dass ihr Hund glücklich ist und sie gemeinsam ein tolles Leben zusammen haben.
Doch dann kommen da die Herausforderungen des Alltags in den Weg, die eben das Leben nicht so leicht und fluffig sein lassen, wie man sich es wünscht. Und dann sucht der Mensch nach Lösungen und Hilfe (was ja gut ist) und ich kenne viele, die schon so viel ausprobiert haben und nichts geholfen hat. Ja klar, dann wird sich an den nächsten Strohhalm geklammert, der doch endlich bitte zumindest etwas Erleichterung bringen soll. Ich kann diese Verzweiflung völlig nachvollziehen. Und wenn es dann auch noch marketingtechnisch gut klingt, wie etwa körpersprachlich arbeiten und Raumverwaltung oder artgerechte Hundeerziehung – ja, dann fällt man da schon mal drauf rein. Und doch sind das alles Methoden, die nicht freundlich und fair sind, wobei du also nicht liebevoll mit deinem Hund umgehst. Und jeder, der dir sagt, dass das nicht möglich ist, der lügt. Und nein, das bedeutet nicht, dass der Hund über Tische und Bänke geht, nicht weiß, was falsch und richtig ist und eben macht, was er will. Und auch nein, die brauchen das auch nicht, dass wir sie dominieren und schon gar nicht dafür, um glücklich zu sein.

Der beste Freund des Menschen?

Insofern muss ich da den Kelch an die vielen Hundetrainer weiter geben, die immer noch propagieren, dass es freundlich nicht geht, nicht „normal“ ist und das sogar ein Marketinggag sein soll. All diese Menschen haben das Zusammenleben mit Hunden in meiner Welt nicht im Mindesten verstanden und sind einfach ungebildet. Punkt. Die Alphatheorie ist seit ewigen Zeiten und mehrfach widerlegt und die Wirksamkeit von positivem Training wiederum mehrfach belegt. Allein die Lerntheorie spricht Bände darüber, wie Lernen überhaupt erst möglich werden kann und tatsächlich funktioniert.

Und ganz ehrlich: Selbst, wenn das alles nicht der Fall wäre. Will ich mich meinem Hund gegenüber dermaßen mies verhalten. Gehe ich so mit meinem besten Freund um? Will ich nicht auch sein bester Freund sein?
Der Hund ist der beste Freund des Menschen, sagt man – und ja, verdammt das sind sie doch! Welcher Hundemensch würde da widersprechen?

Geliebt werden – so wie wir sind

Der ureigenste Wunsch von uns Menschen ist Liebe. Bedingungslose Liebe. So geliebt zu werden, wie wir sind. Mit all unseren Ecken, Kanten und Eigenheiten und Besonderheiten. Und genau deshalb sind sie doch der beste Freund des Menschen.
Wir wünschen uns nichts mehr, als Liebe zu geben und geliebt zu werden. Genau aus diesem Grund haben wir doch Hunde in unserem Leben. Keiner holt sich einen Hund mit dem Gedanken „Ach super, dass ich jetzt einen Hund habe und dem zeige ich dann mal so richtig, wer hier der Chef ist.“ (Zumindest hoffe ich das…)
Sondern wir holen einen Hund in unser Leben, um von ihm geliebt zu werden. Und tun sie das? JA.
Und tun wir das auch? Ja, natürlich.
Aber geht da vielleicht noch mehr? Können wir da vielleicht an der einen oder anderen Stelle noch etwas an unserer Perspektive drehen? Ich denke schon. Und das ist okay. Wir dürfen ja lernen. Wir dürfen hinterfragen. Wir dürfen uns weiter entwickeln. Wir dürfen unseren Horizont erweitern.

Das wünsche ich mir für unsere Hunde

Ich wünsche mir, dass wir Menschen unsere Hunde genau so bedingungslos lieben, wie sie es tun.
Egal, ob sie gerade „lieb“ sind oder sich daneben benehmen. Egal, ob sie noch Welpe oder schon Senior sind. Egal, ob sie so sind, wie wir uns immer unseren Hund vorgestellt haben oder ganz anders. Egal. No matter what. Bedingungslos. Wir lieben sie einfach, wie sie sind. Wir lieben sie, weil sie bei uns sind. Wir lieben sie, weil sie es uns vor machen, bedingungslos zu lieben.
Wir lieben sie einfach.

Vielleicht haben meine Worte dazu beigetragen, dass du deinen Hund heute noch ein kleines bisschen mehr liebst als bisher schon – das würde mich wirklich freuen.

Alles Liebe, Anna

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